29.07.2011 Fünf Fragen an: Lewis Hamilton, Rennfahrer
Der britische Rennfahrer Lewis Hamilton sorgt aktuell für spannende Momente in der Formel 1. Im Gespräch mit Classic Driver spricht der Brite über seine Idole und warum er, der wahrscheinlich beste Beifahrer der Welt ist.
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Herr Hamilton, wer sind Ihre Idole?
Ich habe eigentlich nur ein Idol im Rennsport und das ist Ayrton Senna. Sein besonderer Fahrstil und sein gesamter Charakter haben mich stets fasziniert. Die Verehrung hat sich noch verstärkt, nachdem ich den tollen Film über sein Leben im Kino gesehen habe. Wenn wir über Persönlichkeiten abseits des Rennsports sprechen, dann ist Muhammad Ali ein weiteres Idol. Für mich ist Ali die coolste Persönlichkeit der Welt. Sein unglaubliches Selbstbewusstsein hat mich stets beeindruckt.
Was genau, begeistert Sie so an Alis auftreten?
Einfach seine Einstellung. Ich könnte niemals vor einem Rennen in die Kameras sagen: „Ich werde das Rennen morgen gewinnen und es tut mir Leid für all die anderen...“, das würde ich mich nicht trauen. Selbst dann nicht, wenn ich von der Pol aus starte. Dieses unbändige Selbstvertrauen habe ich nicht. Denn im Rennsport zu gewinnen, hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab.
Als Rennfahrer ist man es gewohnt, die Kontrolle über alles zu haben. Sind Sie ein guter Beifahrer?
Ich bin der entspannteste Mitfahrer, den man sich vorstellen kann. Viele denken immer, dass mich das schnelle Fahren auf der Rennstrecke so beeinflusst, dass ich nicht mehr abschalten kann. Doch das ist nicht der Fall. Ganz gleich, ob ich vom Rennwagen auf den Motorroller oder in das Auto umsteige, für mich ist dieses Fahren pure Entspannung. Auch als Passagier im Auto zu sitzen, ist für mich so natürlich, wie im Bett zu liegen und zu relaxen. Das gilt im Übrigen auch dann, wenn meine Freundin fährt. (Lacht) Deshalb bin ich wahrscheinlich der beste Beifahrer der Welt!
Gab es keine Situation, in der Sie sich als Beifahrer unwohl gefühlt haben?
Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich mich in der Tat nicht so sicher gefühlt habe. Das war noch zu meiner Formel-3000-Zeit. Ich sollte um 6:00 Uhr morgens zum Flughafen gefahren werden. Der Taxifahrer war offensichtlich völlig übernächtigt und begann am Steuer einzuschlafen, so dass wir beinahe von der Straße abgekommen sind! Da war ich doch einigermaßen angespannt und sah mich schon Tod im Graben liegen. Ich habe dann schließlich die Initiative ergriffen und habe mich in seinem Taxi selbst zum Flughafen gefahren. Ohne Zwischenfall!
Was entspannt Sie?
Musik! Musik ist unheimlich wichtig! Wenn ich beispielsweise Bob Marley höre, relaxe ich sofort. Ich höre aber auch viel Hip Hop. Ich mag im Übrigen auch einige Stücke des neuen Albums meiner Freundin, gerade ihre R 'n' B-Stücke höre ich mir gerne und oft an. Ich bin aber eher der Shuffle-Hörer. Ich lasse mein iPhone die Titel zufällig auswählen, da mir meist eine zehnminütige Suche nach dem richtigen Lied eher nervt.