Direkt zum Inhalt

Magazin

Ist dieser Mercedes 300 SL Roadster gerade erst vom Band gerollt?

Axel Schuette ist kein Unbekannter, wenn es um besonders verlockendes automobiles Kulturgut geht. Bei diesem makellos restaurierten und absolut originalgetreuen Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1957 scheute er Weder Geld noch Mühen, um ihn wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen.

Coupé oder Cabrio? Diese Frage treibt potenzielle Autokäufer schon fast so lange um, wie Autos auf unseren Straßen unterwegs sind. Während Coupés oft eine verführerischere Silhouette und ein etwas agileres Fahrverhalten auszeichnet, fällt es schwer, die grenzenlose Kopffreiheit und den intensiver gefühlten Motorsound eines offen gefahrenen Cabrios zu ignorieren. Diese Entscheidung fällt umso schwerer, wenn es um den legendären Mercedes-Benz 300 SL geht. Sicher, das Hardtop verfügt über die ikonischen Flügeltüren, aber der Roadster - wie dieses herausragende Exemplar von 1957, das bei Axel Schuette aus Oerlinghausen im Kreis Lippe zum Verkauf steht - ist eines der schönsten Cabriolets, die je gebaut wurden. Wenn es jemals ein Auto gab, das darum bettelte, mit offenem Dach und dem Wind in den Haaren gefahren zu werden, dann ist es dieses!

Der in „Weiß-Grau (DB 158) über einem roten Lederinterieur („Leder Rot 1079“) lackierte und mit einem schwarzen gummierten Stoffverdeck (Code 872) bestückte Wagen wurde 1957 für einen amerikanischen Kunden gebaut. Also im ersten Produktionsjahr des Roadsters - zugleich auch das Jahr, in dem mit 544 Einheiten die meisten offenen SL gefertigt wurden. Unter den 1.858 jemals gebauten Roadstern sind nur wenige „matching numbers”-Exemplare erhalten geblieben. Aber genau dieser Originalitäts-Status machte dieses Modell für Axel Schuette so attraktiv. Denn kein einziges wichtiges Bauteil war im Laufe des Autolebens dieses 300 SL ausgetauscht worden, was ihn zu einem exzellenten Kandidaten für eine komplette „nut-and-bold“- oder „body-off“-Restaurierung machte. Diese begann im Dezember 2013, unter Leitung des hochgeschätzten 300 SL-Spezialisten Jürgen Kassen, der seit Jahrzehnten eng mit Axel Schuette auf dessen Werkstattgelände zusammenarbeitet. Jeder Aspekt der Vollrestaurierung – exakt analog der Werks-Datenkarte – wurde in Form eines Stapels detaillierter Rechnungen und von über 3000 Fotos, die die Qualität der gezeigten Arbeit widerspiegeln, dokumentiert.

Insgesamt wurden über 422.000 Euro investiert, um diesen legendären Roadster wieder in seinen alten Glanz zu versetzen. „Heute, im Jahr 2024, wäre ein solcher Arbeitsaufwand für diesen Betrag nicht mehr zu leisten“, so Schuette. Seitdem ist der SL nur 1.400 Kilometer bewegt worden, die Lackierung ist absolut makellos, während die neu bezogene rote Lederausstattung so wirkt, als wäre sie just vom Fließband gekommen. Wenn Sie einen der größten Klassiker aus der großen Vergangenheit von Mercedes und einen Traumwagen der späten 50er- und frühen 60er-Jahre erleben wollen, aber die Angst vor einem unrestaurierten Klassiker vermeiden wollen, dann lassen Sie sich diesen absoluten Leckerbissen nicht entgehen!

 

AUTO ANSEHEN