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Ferruccio Lamborghinis Riva hat wieder Wasser unter'm Kiel

Auch auf dem Wasser wollte Ferruccio Lamborghini natürlich der Schnellste sein. 1963 ließ er die Werft seines Freundes Carlo Riva eine Aquarama bauen - natürlich mit einigen Extrawünschen. Nach drei Jahren Restaurierung hat die Lambo-Riva nun wieder Wasser unter'm Kiel.

Der bullige Autobauer war es gewohnt, immer das zu bekommen, wonach er verlangte. Doch sein Wunsch, eine Riva mit zwei 4,0-Liter-V12-Motoren aus dem Lamborghini 350 GT auszustatten, stellte selbst Carlo Riva vor einige Probleme. Doch wo ein Wille, dort auch ein Weg - und nach nur drei Monaten Bauzeit wurde „Die Lamborghini“ zu Wasser gelassen. Ferruccio nutzte das Boot jedoch eher selten und so geriet es nach dem Tod Lamborghinis im Jahr 1993 in Vergessenheit. Ein niederländischer Riva-Sammler erinnerte sich an das Holzboot und begab sich auf Spurensuche nach dem Verbleib des Bullen-Boots. Nach einigen Jahren der Suche fand er die Aquarama -verborgen unter Planen und vollgestellt mit Gerümpel auf dem Gelände einer Werft in Italien.

Danke zwei Motoren die schellste Riva aller Zeiten

Schnell wurden der Sammler und der Besitzer der Lamborghini-Riva sich einig und das Boot wurde den Händen eines niederländischen Riva-Spezialisten übergegeben. Drei Jahre lang wurde die Riva aufwendig bis zu letzten Schraube restauriert. Riva-Fachmann Sandro Zani reiste mehrmals an den Lago D'Iseo zu Riva und zu Lamborghini nach Sant'Agata Bolognese, um dort historisches Material zu studieren, damit „Die Lamborghini“ in ihren Originalzustand zurückversetzt werden konnte. Leider waren die Originalmotoren (einer von ihnen steht in der Lamborghini-Sammlung) nicht mehr zu bekommen, so dass Zani gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Lamborghini-Testfahrer Bob Wallace zwei historische 350-GT-Motoren erwarb und diese wieder „bootstauglich“ machte. Mittlerweile wurde die mit 48 Knoten schnellste Riva – die Standard-V8s von Chrysler oder Cadillac brachten es nur auf 40 Knoten – an ihren Besitzer ausgeliefert.

Fotos: Maurice Volmeyer Photography