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Auf der Jagd nach der Tausendstelsekunde mit den Zeitmessern von Löbner

Mit ihren Geschwindigkeitsrekorden schrieben die Silberpfeile von Mercedes-Benz und Auto Union Automobilgeschichte. Gemessen wurden die Fahren meist auf hochpräzisen Zeitmessern von Löbner. Nun kehren die „Uhrmeister der Beschleunigung“ zurück - mit spannenden Chronographen Made In Germany.

Das Zeitalter der Beschleunigung beginnt in den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts. Hatte man bis dahin viele Wochen gebraucht, um Europa zu bereisen, verkürzen Eisenbahnen und Dampfschiffe die Reisezeit plötzlich auf wenige Tage oder bloß Stunden – der Raum schrumpft zusammen, die Möglichkeiten explodieren. In diese rasante Epoche wird im September 1836 Franz Ludwig Löbner geboren. Nachdem der talentierte Feinmechaniker 1862 seine Meisterprüfung als Uhrmacher abgelegt hat, gründet er in der Potsdamer Straße in Berlin die Uhrenfabrik F.L. Löbner. Die Spezialität des Hauses: Uhren mit Tertienzähler, mit denen sich Hundertstelsekunden, bald sogar Tausendstelsekunden präzise messen lassen. Hatte sich Jahrzehnte zuvor kaum ein Mensch für solch winzigen Zeitabschnitte interessiert, rücken Sie nun ins Zentrum der Forschung und Entwicklung: Preußische Militär-Ingenieure diskutieren über Zündbrennzeiten und Beschleunigungszeiten von Geschossen, während bei Löbner an der Erprobung der ersten Zeitzünder gearbeitet wird. Auch auf der kaiserlichen Jacht, der "Hohenzollern", findet sich eine Löbner-Uhr. 

Doch auch in der zivilen Welt werden Beschleunigungszeiten und Sekundenbruchteile immer relevanter. Auf den wichtigen Rennbahnen der Welt zwischen Kopenhagen, Malmö, Wien und Budapest werden die Sprintzeiten der Athleten (und Rennpferde) mit den Stoppuhren von Löbner gemessen. Auch bei den Olympischen Spielen dürfen die Löbner-Uhren nicht fehlen. Gleichzeitig nimmt auch der allgemeine Beschleunigungsrausch neue Dimensionen an – die Rennmotoren dröhnen zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Löbners Stoppuhren messen die Start- und Zielzeiten der Rennautos und Motorräder nun elektronisch und noch präziser. 1927 beginnt der Automobilkonstrukteur und Rennfahrer Fritz von Opel mit der Entwicklung eines Raketenautos, das alle bestehenden Geschwindigkeitsrekorde pulverisieren soll. Der dritte Prototyp erreicht 1928 bereits 254 km/h – gemessen wird selbstverständlich auf Löbner-Uhren. 

Gleichzeitig stellen tollkühne Rennfahrer wie Rudolf Caracciola, Karl Stegemann Hans Stuck immer neue Rundenrekorde auf. Der verblüffte Blick auf einen Zeitmesser von Löbner am Ziel der Avus-Rennstrecke in Berlin, am Klausenpass oder in Monaco wird zum Sinnbild der Zeit. In den 1930er Jahren sind es die „Silberpfeile“ von Mercedes und Auto Union, die alle anderen Rennwagen in den Schatten stellen. 1937 tritt Rennfahrer Bernd Rosemeyer zu einem ungleichen Duell gegen eine Heinkel He 70 Blitz an – und überholt das Flugzeug am Boden mit über 400 km/h. Löbner misst exakt 406,32 km/h bei fliegendem Start. Am 28. Januar 1938 erreicht schließlich der Mercedes-Benz W 125 von Rudolf Caracciola eine Spitzengeschwindigkeit von 432,7 km/h. Der Geschwindigkeitsrekord, gemessen auf einer Löbner, soll erst 80 Jahre später gebrochen werden. 

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beginnt der Mythos Löbner zu verblassen. Hatte Gründer Franz Ludwig Löbner noch gute Kontakte zum Deutschen Kaiserhof gepflegt (selbst die Uhr im Reichstag, ein ewiger Kalender, stammte von Löbner) hat sein Nachfolger Johannes Otto Fritz weit weniger Erfolg – trotz Aufträgen bei den Olympischen Spielen in Garmisch Patenkirchen und Berlin im Jahr 1936. Im Oktober 1938 wird die Firma Löbner aus dem Handelsregister gelöscht. Der Name Löbner gerät in Vergessenheit. 

80 Jahre später erinnert sich der Münchener Unternehmer Matthias Düwel an Löbners bahnbrechenden Innovationen der mobilen Zeitmessung. Er entschliesst sich, die Markenrechte zu sichern, das Wagnis einzugehen – und Löbner als zeitgenössische Luxus-Uhrenmarke wiederkehren zu lassen. Zusammen mit einem Team von Uhrenexperten und Markenstrategen beginnt Düwel am Comeback von Löbner zu arbeiten. Die Armbanduhren sollen höchsten Ansprüchen genügen und die wichtigsten Innovationen der Marke Löbner – den Tertienzähler, das wissenschaftliche Chronoskop, die Rennsport-Zeitmessung – völlig neu interpretieren. Mit klarem Design und höchster Präzision könnten Löbners Uhren nicht weniger als eine deutsche Alternative zu Rolex und Hublot bieten. Im sächsischen Glashütte werden die Schweizer Uhrwerke feinjustiert und die Chronographen in niedrigen Stückzahlen und von Hand zusammengesetzt.

Mit der Gestaltung der neuen Zeitmesser wird der Designer Emmanuel Dietrich betraut, der bereits für Hermès und die Swatch Group wichtige Uhren entworfen hat. Dietrich bietet sich in der Markenhistorie ein reicher Fundus – doch die Uhren sollen ohne nostalgische Retro-Akzente auskommen und vielmehr den Innovationsgeist der Traditionsmarke ins 21. Jahrhundert tragen. So entsteht zur Markteinführung von Löbner im Jahr 2023 eine Basiskollektion aus zwei Automatik-Chronographen mit Edelstahlgehäuse, die mit ihrer funktionalistisch-avantgardistischen Designsprache selbst altgediente Uhrenkenner und Sammler überraschen dürften: Im Gegensatz zu klassischen Chronographen wird die Zeit bei den ersten Löbner-Modellen dezentral mit kleiner Sekunde dargestellt. Alle Uhren sind bis 100 Meter wasserdicht.

Ein patentierter Schieberegler als Kronenschutz verhindert derweil das versehentliche Verstellen der Zeit. Die Löbner Steelracer ist mit schwarzem oder blauem Zifferblatt und Stahlarmband erhältlich und lässt an die Silberpfeile von Mercedes und Auto Union denken. Das erste Sondermodell, die auf 50 Exemplare limitierte Rocketman mit PVD- beschichtetem, schwarzem Edelstahlgehäuse und Zifferblatt in Galvanoblack sowie Kautschukarmband erinnert an Fritz von Opel und seine rasenden Prototypen. 

Rennsportliche Historie, außerordentliche Qualität und visionäres Design: Mit dieser Kombination spricht Löbner ein Klientel an, dem die Luxuruhren der etablierten Marken zu generisch geworden sind – und das eine besondere Armbanduhr als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit lieber am Arm tragen möchte, als wertvolle Lebenszeit auf Wartelisten zu verbringen. Denn das ist eine weitere gute Nachricht: Die Uhren von Löbner sind ab sofort bei Bucherer und auf der Website von Löbner erhältlich.

Fotos: Löbner / Audi Archiv / Mercedes-Benz Archiv / Opel Archiv

Dieser Artikel wurde im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit Löbner produziert und veröffentlicht. Für den Inhalt ist Classic Driver nicht verantwortlich.