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Appetitanregend: Jaguar-Frühstücksclub bei JD Classics

Appetitanregend: Jaguar-Frühstücksclub bei JD Classics

Katerfrühstück? Fehlanzeige. Bei JD Classics sind die Jaguare fit und munter. Und machen Appetit auf eine schnelle Jagd. Wir waren beim Jaguar Spezialisten in Essex zum sonntäglichen „Frühstücksempfang“, zu welchem JD Classics gelegentlich einlädt.

Schon die Lage ist ein Idyll. An den Ufern des Flusses Blackwater in der historischen Stadt Maldon, Essex, hat JD Classics sein Quartier bezogen. Wir erreichen den Wycke Hill Business Park an einem Sonntag. Überall Stille. Nur die soliden Tore des Hofes von JD Classics stehen weit offen. Ein beachtliches Rudel Jaguare hat sich bereits eingefunden. Doch nicht nur das! Triumphs TR, klassische Porsche, MG, Caterhams und selbst eine 1960er Corvette machen den stilvollen Auflauf perfekt.

JD Classics ist dafür bekannt, historische Renn- und Straßenfahrzeuge für ihre naturgemäße Bestimmung auszurüsten. „Flawless“ - perfekt fallen die Ergebnisse aus, nicht nur optisch, sondern vor allen Dingen auch unter mechanischen Aspekten. Die Hallen und Werkstatträume von JD Classics kommen einer Schatzkiste gleich, die man öffnet, um sogleich einem ganz besonderen Jaguar–Vermächtnis gewahr zu werden. Die fünf Showrooms, die Rennabteilung, die Werkstatt, Karosseriebau und Motorengarage sind geputzt wie die „Leaping Cat“ auf einem Concours-würdigen XK 140. Man ist erst einmal sprachlos. Dann kommen die ersten Fragen. Und die beantwortet JD Classics gern.

 

Appetitanregend: Jaguar-Frühstücksclub bei JD Classics
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Zum Beispiel, dass es nur einen halben Tag gedauert hat, diesen Sonntagsbrunch anzurichten. Und das bezieht sich nicht auf die Speisen, sondern auf die Räumlichkeiten. Mit anderen Worten: Es sieht hier immer so sauber und ordentlich aus. Jedoch alles andere als steril, denn überall lauern Katzen in den unterschiedlichen Stadien ihrer Rekonvaleszenz. Als Freund der Marke wird man da sehr schnell sehr unruhig. Insbesondere, wenn man auf bereits fahrfertige Exemplare stößt, die dringend einer Probe- oder Einstellfahrt benötigen.„Err, excuse me please. You may suggest, that the keys are probably where ...?“ Man darf ja noch höflich fragen.

 

Ohne Zweifel: die sichtbare Perfektion hat Jaguar überzeugt, JD Classics als wichtigen Partner für das neue Jaguar Heritage Racing Programm an Bord zu holen. Obwohl JD nicht nur offiziell registrierte „Heritage“–Fahrzeuge betreut, macht JD für die diesjährige Mille Miglia insgesamt immerhin elf Fahrzeuge fit. Das ist wahrscheinlich der beste Beleg für die Qualitäten der Katzendompteure aus Essex.

Glücklicherweise erlaubte JD, dass man anlässlich dieses Frühstückstreffens nicht nur Hand an die Sandwiches legen durfte. Die Fahrzeuge standen bereit, um Tuchfühlung aufzunehmen – darunter auch Rennboliden und junge Klassiker aus späteren Epochen. Auch ein paar andere Markenvertreter hatten sich heimlich in die Hallen verirrt. Schadet nichts, gegen einen klassischen Cooper oder frisch eingefahrenen Enzo haben wir nichts einzuwenden.

 

Appetitanregend: Jaguar-Frühstücksclub bei JD Classics
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Ein Lotus Cortina aus dem Jahr 1966 mit der Zulassung „PHK 614D“ verlangt nach genauerer Recherche. Das Ergebnis: es handelt sich um einen ehemaligen Werksrennwagen, den bereits Jim Clark pilotierte. Und dann noch Graham Hill, Pete Arundell und Jacky Ickx. Noch wer? Ja! Sir John Whitmore und Piers Courage. Ach so ist das.

 

Wo wir schon bei den Legenden sind. Pünktlich um 10.30 Uhr eröffnete F1–Motorjournalist Alan Henry eine kleine Q&A–Session mit dem ehemaligen Jaguar-Test- und Le-Mans-Rennfahrer Norman Dewis. Er gab wunderbare Anekdoten zum Besten. Und berichtete freimütig, wie der alles andere als verschwenderisch eingestellte Sir William Lyons immer mit dem letzten Tropfen auf dem Jaguar Werkshof hereinrollte, um den Tank an der firmeneigenen Tankstelle aufzufüllen. So sparsam er hier war, so großzügig war er mit seinen Ideen für fantastische Fahrzeuge: Wie beispielsweise den Rekord brechenden Jaguar XK 120, an welchen auch Sir Stirling Moss unlängst im Londoner RAC Club erinnerte.

 

Appetitanregend: Jaguar-Frühstücksclub bei JD Classics
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Und wenn man schon einmal bei Heroen der Renngeschichte ist, darf auch nicht die Geschichte vom Silk Cut Jaguar XJR8 aus 1987 fehlen. Der Wagen verunglückte in Le Mans bei nicht weniger als rund 240 Meilen pro Stunde – so die Kunde. In Anbetracht dieser Stories und der Fahrzeuge wird ein Frühstück schnell zur Nebensache. Aufgrund der großen Resonanz allerdings wiederholt JD Classics das Come Together. Der nächste Termin steht bereits fest: Notieren Sie sich den 3. Juni 2012. Der Eintritt ist frei. Bringen Sie nur viel Zeit und Ihren Enthusiasmus mit. Es lohnt sich.

 

Alle Fahrzeuge von JD Classics finden sie im Classic Driver Marktplatz.

Text: Roger Dixon (aus dem Englischen von Mathias Paulokat)
Fotos: Roger Dixon