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Fünf Fragen an: Dr. Armin Zumtobel, Arosa-Gewinner

Fünf Fragen an: Dr. Armin Zumtobel, Arosa-Gewinner

Dr. Armin Zumtobel, Porschefahrer aus Überzeugung und Leidenschaft, ging als Gesamtsieger des siebten Bergrennens von Arosa hervor. Er startete dort mit einem Porsche 906. Classic-Driver-Autor Mathias Paulokat sprach mit dem Österreicher über die Faszination Bergrennen.

Herr Dr. Zumtobel, seit wann sind Sie auf Rennstrecken unterwegs?

Seit dem Jahr 1999. Hier in Arosa bin ich zum vierten Mal dabei. Ich gehe praktisch immer mit Fahrzeugen der Marke Porsche an den Start. Porsche 911, Porsche RSR, eben dieser Porsche 906 und seit jüngster Zeit auch ein Kremer Porsche Biturbo zählen zu meinem Repertoire.

Was macht den besonderen Reiz des Arosa Bergrennens aus?

Schauen Sie sich um: das großartige Panorama der Berge, die freundlichen Gesichter im Fahrerlager und an der Strecke, die ausgelassene Stimmung und ein anspruchsvolles und exzellentes Streckenprofil. Das alles macht das Flair von Arosa aus. Hinzu kommt ein wichtiger Punkt. Die gesamte Veranstaltung ist sehr gut organisiert. Sicherheit wird auf der schönen Strecke groß geschrieben. Die Strecke selbst ist einmalig, aber eigentlich auch viel zu gefährlich für ein echtes Rennen. Doch dank guter Organisation ist so eine Veranstaltung möglich. Das gefällt auch den Fahrern, wie man anhand des internationalen Starterfeldes sieht.

Sie fahren die anspruchsvolle Strecke mit einem Porsche 906. Das spektakuläre Fahrzeug ist auch als Carrera 6 bekannt und gilt als Diva. Wie kommen Sie mit dem Auto klar?

In der Tat ist der 906 nicht leicht zu fahren. Er ist relativ instabil. Der Grenzbereich ist eng und spitz ausgelegt. Das Fahrzeug verzeiht keine Fehler. Dennoch ist es klasse zu fahren, wenn man weiß, was man tut. Der Porsche 906 ist leicht, sehr schnell und wendig. Alles in allem also eine gute Wahl für die kurvenreiche Strecke von Arosa.

Was wären aus Ihrer Sicht mögliche Alternativen für einen schnellen Aufstieg in einem Sportwagen aus Zuffenhausen?

Stark motorisierte 911er sind immer eine gute Wahl. Der Porsche 935 hingegen ist es nicht. Er ist zu schnell für die Strecke, läuft im ersten Gang bereits bis zu 140 km/h. Das passt hier nicht. Es kommt neben Motorkraft auf Wendigkeit an. Auf eine präzise Lenkung und berechenbare Bremsen. Und auf einen verlässlichen, kontrollierbaren Durchzug an den Kurvenausgängen. Das Auto ist hier wie ein Werkzeug, das perfekt funktionieren muss. Kleine Mängel kosten sofort wertvolle Sekunden.

Geben Sie uns abschließend noch einen Tipp. Welche Strecken zählen hier in der Bergwelt zu Ihren Favoriten. Am besten solche, die man auch touristisch mit Genuss erfahren und entdecken kann?

Die Antwort fällt mir leicht. Ich finde alle Schweizer Bergstrecken, speziell die Pässe, großartig. Wer diese Routen ansteuert, kann nichts falsch machen und erlebt großartige Panoramen und unglaubliche Straßen. In meiner Heimat Österreich gibt es nahe von Mayrhofen eine versteckte Strecke aus dem Zillertal nach Salzburg über Zell am Ziller und Gerlos entlang. Diese Route fahre ich immer wieder gerne.

Interview: Mathias Paulokat
Foto: Mathias Paulokat