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VW Group Night zur IAA 2011: Driving Diversity

VW Group Night zur IAA 2011: Driving Diversity

Am Vorabend der IAA enthüllte die Volkswagen Group bereits alle wichtigen Neuerscheinungen des Hauses. Highlight des Abends war der neue Porsche 911, der vom 15. bis 25. September bei der größten Automobilausstellung der Welt seine Publikumspremiere feiert.

Zum VW-Konzernabend, der hier in Frankfurt erstmals vor vier Jahren veranstaltet wurde und mittlerweile glamourtechnisch an eine automobile Oscar-Verleihung heranreicht, erscheinen in diesem Jahr über 2.350 Medienvertreter aus 43 Ländern. Mehr als je zuvor. Darunter prominente Gäste aus verschiedensten Bereichen wie etwa Fußballlegende Günter Netzer, Schauspieler Ralf Möller, Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister, die Rennfahrerikonen Jacky Ickx und Hans-Joachim Stuck, sowie natürlich sämtliche Vorstände des VW-Konzerns, allen voran die Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche sowie Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn.

VW Group Night zur IAA 2011: Driving Diversity VW Group Night zur IAA 2011: Driving Diversity

"Unter dem Motto Driving Diversity präsentieren wir Ihnen am heutigen Abend unser Marken- und Modellvielfalt sowie zeitgemäße Nachhaltigkeit“, eröffnet Stephan Grühsen, Chef der Volkswagen-Produktkommunikation, den Konzernabend. Mit der neuen Porsche-Tochter hat VW mittlerweile zehn Marken unter einem Dach vereint, bis 2018 wollen die Wolfsburger zum größten Automobilhersteller der Welt expandieren. Damit dies gelingt, stellt Volkswagen an diesem Abend das Volumenmodell VW Up vor, ein kleiner und sparsamer Cityflitzer zum Einstiegspreis von knapp unter 10.000 Euro, der 2013 auch mit vollelektrischem Antrieb in Serie gehen soll. Die herkömmliche Up-Reihe inklusive eines sogenannten Eco Up mit Erdgasantrieb gehen noch dieses Jahr in Serie.

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Passend dazu beweist Tochter Audi, dass auch vier Ringe äußerst smart sein können. Unter dem Titel „Urban Mobility“ präsentiert Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler das Audi A2 Concept, eine gelungene Neuinterpretation des lange umstrittenen und dann erst kurz vor Produktionsende beliebten Ur-A2. Mit der Serienfertigung des Kleinwagens ist jedoch nicht vor 2013 zu rechnen. Derweilen können sich die PS-hungrigen mit dem neuen RS5 begnügen, der mit elektromechanischer Lenkung noch mehr Dynamik verspricht und mit seinem erschütternden Achtzylindersound eine Lizenz für die Rennstrecke hat. Skoda und Seat zeigen hingegen beiderseits mehr oder weniger innovative Limousinen-Konzepte – Skoda den Mission L, eine coupéhafte Limousine für die Kompaktklasse, und Seat die sportliche Mittelklasselimousine EBL.

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Von souverän bis spektakulär geht es bei den Luxus-Töchtern von VW zu. Bentley- und Bugatti-Vorstand Wolfgang Dürheimer etwa präsentiert den neuen Bentley Continental GTC, dessen Anspruch es ist, „das beste Cabriolet der Welt“, seinen Vorgänger, nochmals zu übertreffen. Unter anderem wurde die Spur des Cabriolets verbreitert, um eine bessere Straßenlage zu erzielen. Optisch unterscheidet sich das Cabriolet, ähnlich wie bereits zuvor das Coupé, nur wenig von seinem Vorgänger. Mit Lobeshymnen wie „der Innbegriff des technisch Machbaren“ und „a true Masterpiece“ leitet Dürheimer zur nächsten Luxustochter über: Bugatti. Die Molsheimer zeigen zum Produktionende des Veyron ihren porzellanisierten Bugatti L’Or Blanc, das exklusivste Cabriolet der Welt und das weltweit erste Auto, das auf den durchgängigen Einsatz von echtem Porzellan im Außendesign und Innenraum setzt. Den großen Überraschungseffekt brachte der über 1.000 PS starke Porzellan-Sportwagen jedoch nicht mit sich, wurde er doch bereits Ende Juni in den Räumen der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) in Berlin präsentiert.

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Etwas spannender kündigt sich dagegen die Premiere aus Sant’Agata an. Im Vorfeld hatte Lamborghini standesgemäß mit ersten Teasern eines neuen Sportwagens für Wirbel gesorgt. Doch Letztendlich ist es doch nur – in Anführungsstrichen – der neue Lamborghini Gallardo Supertrofeo Stradale, den Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann an diesem Abend vorstellt. Der von der Blancpain-Supertrofeo-Rennserie abgeleitete Straßensportler soll dreimal mehr Abtrieb als der herkömmliche Gallardo LP 560-4 erzeugen. Ein Hinweis darauf ist der große Heckspoiler, der hoch über dem Sportwagen hinausragt. Passend zur 150-Jahr-Feier Italiens trägt der neue Lamborghini Rot, die traditionelle Racing-Lackierung klassischer italienischer Rennwagen, und wird auf 150 Exemplare limitiert. Eine News hat Stephan Winkelmann an diesem Abend jedoch noch für das Publikum: Der 999 Kilogramm leichte Lamborghini Sesto Elemento soll in einer Kleinserie von 20 Exemplaren gefertigt werden. Zu welchem Preis und ob zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch eines der Carbon-Geschosse verfügbar ist, klärt sich vermutlich auf der IAA.

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Das Beste zum Schluss: Das große Highlight der Messe und natürlich auch des VW-Konzernabends ist der neue Porsche 911, die siebte Baureihe des Elfers mit der Kennziffer 991. Porsche lässt es sich nicht nehmen, dazu an diesen Abend die komplette Ahnengalerie aufzureihen, vom Ur-911, über G-Modell, 964, 993 und 996, bis hin zum 997. Der neue Porsche 911 zeigt sich auf den ersten Blick souverän, fast unspektakulär – ebenso, wie man sich einen würdigen Nachfolger des gelungenen Vorgängers 997 vorgestellt hat. Auf den zweiten Blick erinnert Vieles, wie etwa die flachen Seitenscheiben und die kräftigen Schultern, an den Porsche Panamera, wodurch die klassische Ur-Form des Porsche 911 etwas in den Hintergrund rückt. Auch das Cockpit des neuen 911 adaptiert viele Designelemente der aktuellen Modellreihen, und das ist gut so – denn so hochwertig wirkte bisher kein Cockpit der 911-Baureihe.

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Die Abschlussrede von Martin Winterkorn verdeutlich noch einmal, welchen Weg VW in den kommenden Jahren beschreiten will: „Wir haben aktuell 435.000 Mitarbeiter, in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres haben wir 5,4 Millionen Fahrzeuge verkauft, das sind 14 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Bis 2018 wollen wir an die Spitze.“

Text: Jan Richter
Fotos: Nanette Schärf