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Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister

Pünktlich zum Herbstbeginn schickt Porsche die neuen 911 Allradmodelle Carrera 4 und Carrera 4S der Generation 991 auf die Straße. Erkennungsmerkmal für die Umwelt: breites Heck und rotes Leuchtband zwischen den Rückleuchten. Und neu für den Fahrer: ein „sichtbarer“ Allradantrieb.

Natürlich, es musste so kommen. Spätestens irgendwann im Oktober: Der Herbst legt Nebelschleier über das Land. Regentropfen statt Sonnenstrahlen bedecken den Asphalt. Laub und Temperaturen fallen. Scheußlich. Und Porsche schickt - genauso verlässlich - die neue Allradgeneration des 911 an den Start. Schön! Denn die sogenannten „Carrera 4“ Neunelfer sind seit ihrer Präsentation im Jahr 1988 mit dem damaligen Baumuster 964 ein Leckerbissen der gesamten Baureihe. Jetzt gibt es die aktuellste Generation des Typs 991 als Coupé und Cabriolet. Entweder als 350 PS starkes 3,4-Liter-Boxermotor-Basismodell oder als 400 PS starkes 3,8-Liter-Boxermotor-4S-Modell.

 

Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister
Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister

Stärkstes Erkennungsmerkmal: die Optik. Traditionsgemäß sind die Radhäuser an der Hinterachse gegenüber den zweiradgetriebenen 911 Carrera-Modellen weiter herausgezogen. Das gesamte Auto wirkt dadurch noch potenter und stämmiger. Beim neuen 911 sind die Radhäuser um jeweils 22 Millimeter, die Hinterreifen um zehn Millimeter breiter. Dadurch wächst die Spur des 911 Carerra 4 um 42 Millimeter, die des S-Modells um 36 Millimeter. Diese Heckansicht wird nochmals in der Horizontalen betont: mit einem roten Heckleuchtenband, welches eine Park- und Schlusslichtfunktion beinhaltet. Damit unterscheiden sich die Allrad-Elfer gerade auch bei Dunkelheit in der Heckgrafik von ihren Geschwistern. Der eigenständige Auftritt wird für Kenner auch in der Seitenansicht deutlich. Hier sind die Schwellerblenden schwarz abgesetzt. Und in der Frontansicht ist es das modifizierte Bugteil mit seitlichen Lufteinlassgittern, das den Carrera 4 ankündigt.

 

 

Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister
Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister

Innen: Alles so, wie wir es von der aktuellen 911-Generation kennen. Aufgeräumt, geräumig, hochfunktional und sehr wertig verarbeitet. Bestätigt der Wagen diesen Gesamteindruck auch auf der Straße? Und ob: bereits der 350 PS starke Carrera 4 hegt auf herbstlichem Geläuf den Anspruch des Platzhirschen. Gerade mit dem optionalen Siebengang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe sind rasanter Vortrieb und Traktion praktisch dauernd verfügbar. Auch auf den ersten laubnassen Straßen der Steiermark. Möglich macht dies der Allradantrieb mit „Porsche Traction Management“ (PTM), welcher in Sekundenbruchteilen über eine aktive Lamellenkuppung die für die jeweilige Fahrsituation optimale Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse gewährleistet. Die Grundabstimmung ist dabei wunschgemäß heckdominant ausgelegt. Das Ergebnis überzeugt in mehrfacher Hinsicht: Der Wagen bietet spürbar mehr Traktion und Fahrstabilität. Und damit mehr Sicherheit bei einer gleichzeitigen Fahrspaßzulage.

 

 

Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister
Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister Porsche 911 Carrera 4: Herbstmeister

Letztere lässt sich nicht nur in der Mimik des Fahrers ablesen, sondern auch in einer neuen Grafik im Kombiinstrument: Eine Balkenanzeige mit zehn Segmenten pro Achse protokolliert in Echtzeit das am Hauptgetriebeausgang anliegende Drehmoment sowie dessen aktuelle Verteilung auf Vorder- und Hinterachse. Wer sich hier informiert und ein wenig übt, kann seinen Fahrstil nochmals optimieren und die Heckdominanz auskosten. Und damit zum Herbstmeister auch auf rutschigen Strecken avancieren. In Anbetracht dieser Abstimmung geraten selbst Beschleunigung von bestenfalls 4,5 Sekunden (mit Sport Chrono Paket) und Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h zur Nebensache. Nicht unerwähnt bleiben soll aber schließlich das neue Sicherheitssystem „Porsche Active Safe“, welches dank Abstandsradar Auffahrunfälle zu vermeiden hilft. Und für mehr Durchblick sorgt ein neues großes Glasschiebedach, welches wie die Stahlvariante nach außen öffnet. Der Verbrauch wird im Durchschnitt mit 8,6 Liter auf 100 Kilometer für die PDK-Variante angegeben. In der Praxis ist dafür freilich disziplinierte Zurückhaltung beim rechten Pedal geboten. Die Preise beginnen inklusive Mehrwertsteuer bei 97.557 Euro für das Carrera 4 Modell. Wer ein 400 PS starkes 4S-Modell mit großzügigen Extras ordert, kann problemlos auch 140.000 Euro investieren. Doch: Man könnte sein Geld dieser Tage sicherlich schlechter anlegen. Die 911-Allradmodelle sind und bleiben eine souveräne Wahl.

 


Fotos: Frank Ratering

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