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Carrozzeria Bertone lässt seltene Concept Cars versteigern

Carrozzeria Bertone lässt seltene Concept Cars versteigern

Zwischen 1960 und 1980 wurden bei Bertone in Turin einige der radikalsten Konzeptstudien der Automobilgeschichte entworfen. Im Rahmen des Concorso d’Eleganza Villa d’Este im Mai 2011 wird RM Auctions nun gleich sechs sensationelle Sportwagen-Prototypen aus der Carrozzeria Bertone versteigern.

Für das diesjährige Verkaufsdebüt am Comer See hat das kanadische Auktionshaus bereits ein aufsehenerregendes Line-Up zusammengetragen – unter anderem kommen beim renommierten Concorso d’Eleganza Villa d’Este am 21. Mai 2011 ein vielfach prämierter Ferrari 375 MM Berlinetta und ein äußerst seltener Ford GT Works Prototype Roadster zum Aufruf. Zudem ist es RM-Europachef Max Girardo nun gelungen, sechs einzigartige Concept Cars aus der Sammlung der Carrozzeria Bertone für die Versteigerung zu akquirieren – die Designstudien stehen laut RM zum ersten Mal auch für private Bieter zum Verkauf. Star des unkonventinellen Retro-Aufgebots ist der Lamborghini Marzal Prototyp mit Chassis-Nummer 1001, in dem Prinz Rainier und Prinzessin Grazia Patricia im Jahr 1967 den Monaco Grand Prix eröffneten. Der von Marcello Gandini für Bertone entworfene und von Gian Paolo Dallara mit einem 175 PS starken Reihensechszylinder ausgestattete Flügeltürer gilt als frühe Vorstufe des Lamborghini Espada. RM Auctions rechnet damit, für den Marzal zwischen einer und 1,8 Millionen Euro einzunehmen.

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Ähnlich hohe Erwartungen stellt das Auktionshaus an den Lancia Stratos HF Zero mit Chassis-Nummer C/1160CPL. Der erste, superfuturistische Prototyp des legendären Mittelmotor-Rallyewagens stammt ebenfalls aus der Feder von Marcello Gandini und wurde 1970 auf dem Turiner Autosalon präsentiert. Der nur 84 Zentimeter hohe Keilsportwagen soll ebenfalls zwischen 1 und 1,8 Millionen Euro bringen. Vergleichweise günstig ist dagegen der Lancia Sibilo, der 1978 in Turin debütierte – der Prototyp mit Chassis-Nummer S 12201 soll zwischen 60.000 und 100.000 Euro einspielen. Bei einem Schätzpreis von jeweils 150.000 bis 200.000 Euro dürften designkundige Sammler auch die beiden für Lamborghini entwickelten Designstudien nicht lange stehen lassen: Der Lamborghini Bravo mit Chassis-Nummer NS64 01 wurde 1974 als potenzieller „Baby-Lambo“ rund ein Jahr nach dem großartigen Countach präsentiert – beide stammen, man kann es sich denken, von Marcello Gandini. Der offene Lamborghini Athon mit Chassis-Nummer S155/01 wurde dagegen von Marc Deschamps, Gandinis Nachfolgerfolger bei Bertone, entwickelt und debütierte 1980 in Turin.

Carrozzeria Bertone lässt seltene Concept Cars versteigern
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Aus der Reihe der keilförmigen Futuristen fällt derweil der sechste angebotene Bertone, der Chevrolet Corvair Testudo mit Chassis-Nummer 20927w207657 von 1963, der mit seiner einteiligen Frontscheiben- und Dachverglasung neue Maßstäbe setzte. RM rechnet mit einem finalen Gebot zwischen 500.000 und 800.000 Euro.

Das Angebot der RM Auktion im Rahmen des Concorso d'Eleganza Villa d'Este am 21. Mai 2011 finden Sie im Classic Driver Automarkt.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Tom Wood ©2011 Courtesy of RM Auctions