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Magazin

Christie's im Monterey Jet Center 2005 - Vorschau



In diesen Monat zieht es Automobilenthusiasten an die amerikanische Westküste zum glamourösen Concour in Pebble Beach. Dort findet in diesem Jahr unter anderem ein fünftägiger Auktions-Marathon statt. Den Auftakt bildet die Christie’s Versteigerung – am 18. August im Monterey Jet Center – welche den eindeutigen Star der gesamten Auktionsserie im Sortiment führt: Es ist der Ferrari 250GT SWB ‚Breadvan’, dessen einzigartige Heckpartie heute Millionen wert ist. So liegt der Schätzwert für den ,Breadvan’ bei 3.500.000 bis 5.000.000 Dollar.

Wer unsere Vorberichte in den letzten Monaten nicht aufmerksam verfolgen konnte, erhält nun noch einmal eine kurze Zusammenfassung über den Breadvan: Der rennsportbegeisterte Graf Volpi di Misurata machte sich eine interne Revolte bei Ferrari im Jahr 1961 zu Nutze, um einige der fähigsten Ingenieure aus Maranello in sein Team aufzunehmen. Ziel war es, einen konkurrenzfähigen Rennwagen gegen die überlegenen 250 GTO zu entwickeln. So ließ er auf Basis einer 250 GT Berlinetta eine aerodynamisch günstige Karosserie formen. Verantwortlich für diese Arbeit war kein geringerer als Bizzarini, der nach den Vorgaben des Aerodynamik-Spezialisten Professor Kamm ein einzigartiges Design schuf. Obwohl dem Breadvan die solide Fünfgangschaltung des GTO fehlte, fuhr er im Jahr 1962 sehr schnelle Zeiten in Le Mans, Monthléry, beim Ollon-Villars Hillclimb und in Brands Hatch. Hinterm Steuer saß häufig der beängstigend schnelle Pilot Carlo Abate. Für weitere Informationen zum Breadvan klicken Sie bitte hier.



Ein weiteres Auktionsangebot, welches ebenfalls nicht alltäglich erscheint, ist das Talbot Lago 150C SS Teardrop Coupé aus dem Jahr 1937 (Schätzwert auf Anfrage). Das vom französischen Karosseriebauer Figoni et Falaschi entworfene Fahrzeug stellt ein typisches, frühes Nachkriegsdesign dar, das üppige, fließende Linien mit einem deutlichen Hauch Kitsch verbindet. Dieses prachtvolle Exemplar ist prädestiniert für jeden Concours. Außerdem besitzt der Talbot Lago einen kraftvollen 4-Liter Reihensechszylinder mit 140 PS. Sein erster Besitzer war übrigens Tommy Lee, ein berühmter Playboy der 30er-Jahre.

Aus den 30ern stammt auch der Alfa Romeo 6C 1750 GTC Roadster, Baujahr 1930, für geschätzte 350.000 bis 450.000 Dollar sowie der 1930er Bugatti Type 43 A Roadster für 700.000 bis 900.000 Dollar. Der Bugatti ist der AMG Mercedes der damaligen Zeit – ausgestattet mit einem aufgeladenen Achtzylindermotor aus dem Grand Prix-Modell 35B. Restauriert wurde er im Jahr 2002 von Ivan Dutton. Zwar weist er heute äußerlich einige Gebrauchsspuren auf, technisch befindet er sich jedoch in einem guten Zustand.



Aus der ,Herb Chambers Collection’ stammen die vier Corvette dieser Christie’s Auktion. Das älteste Modell, ein weißer Roadster aus dem Jahre 1954, wird für geschätzte 100.000 bis 120.000 versteigert, während die Erwartungen für die ähnliche 1959er Pre-Stingray (inklusive Hardtop) bei 75.000 bis 90.000 liegen. Das 1963er Coupé mit Benzineinspritzung und 360 PS wird auf 70.000 bis 90.000 Dollar geschätzt. Am höchsten liegen mit 100.000 bis 130.000 Dollar die Erwartungen für das Marlboro Maroon Stingray Cabriolet (435 PS), Baujahr 1967. Zu den amerikanischen Modellen der Auktion gesellen sich außerdem ein 1969er Chevrolet Camaro Z/28 Sport Coupé SCCA für 35.000 bis 45.000 Dollar und die 1967er Shelby GT 500 ($120.000 - 150.000).

Zurück zu Ferrari: Neben den Breadvan hat Christie’s einen ‚Single-Seater’ aus dem Jahr 1965 im Angebot. Der ehemalige Formel 1-Werksrennwagen (1512) präsentiert sich in der weißblauen Lackierung des NART-Teams. Die Preiserwartungen liegen bei 1.000.000 bis 2.000.000 Dollar. Ebenfalls begehrenswert sind der 1960er Ferrari 250GT ,Nembo Spyder’ für geschätzte 800.000 bis 1.100.000 Dollar und der 1964er Ferrari 250GT Lusso für 280.000 bis 320.000 Dollar.

Etwas Besonderes ist auch der 1986er Ford RS 200 Evolution. Er wurde ursprünglich vom Rallye-Weltmeister Stig Blomqvist erworben, und kommt bei Christie’s für geschätzte 120.000 bis 150.000 Dollar unter den Hammer.

Im Vorwege der Automobilversteigerung findet eine Automobilia-Versteigerung statt, bei der unter anderem 49 originale Zeichnungen von Lucien Schlatter aus den 30er Jahren versteigert werden. Einen Artikel dazu lesen Sie hier.

Alle Fahrzeuge der Auktion finden Sie in unserer Classic Driver Datenbank. Alternativ dazu erhalten Sie ausführliche Informationen unter www.christies.com oder unter folgendem Kontakt:

Jan Lühn
Specialist
CHRISTIE'S
International Motor Cars
33 Boulevard de Waterloo
B - 1000 Brussels

Telefon: +32 (0) 2 289 1330
Mobil: +32 (0) 495 571 594
Fax: +32 (0) 2 513 3279
eMail: [email protected]

Text: Jan Richter
Fotos: Christie's


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