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Lancia in Genf: Neustart mit alten Bekannten



Modelloffensive mit Beigeschmack. Lancia verspricht vier neue Modelle für den Genfer Salon – doch der erste Eindruck täuscht: Bei den Premieren handelt es sich großteils um leicht modifizierte Modelle des neuen US-Partners Chrysler. Ein Revival der einstmals großen Historie sähe anders aus.

Lancia und Chrysler wachsen weiter zusammen. Ein Jahr nach dem Zusammenschluss der beiden Marken kann das Ergebnis Anfang März auf dem Genfer Autosalon betrachtet werden. Dort präsentieren die Italiener erstmals ihre überarbeitete (und übernommene) Modellpalette. Mit dabei ist der neue Lancia Ypsilon. Der 3,80 Meter lange Kleinwagen wird ab Juni verkauft. Vor allem eine hochwertige Innenausstattung und sparsame Motoren sollen den Italo-Amerikaner von seinen Wettbewerbern deutlich unterschieden. So wird der Lancia mit dem aus dem Fiat 500 bekannten TwinAir-Zweizylindermotor mit 0,9 Liter Hubraum und 95 PS ausgestattet. Wahlweise steht auch unter anderem ein 1,3-Liter-Vierzylinder mit 95 PS zur Verfügung. Erstmals wird es den seit 25 Jahren gebauten Ypsilon auch als Fünftürer geben. Preise stehen noch nicht fest, sollen sich aber stark an der Konkurrenz orientieren. Die aktuelle Version des Ypsilon wird seit 2003 gebaut und teilt sich die technische Basis mit dem Fiat Punto der zweiten Generation. Die Einstiegsversion des Kleinwagens startet zurzeit bei 11.390 Euro.

Lancia in Genf: Neustart mit alten Bekannten Lancia in Genf: Neustart mit alten Bekannten
Mit dem Lancia Thema melden sich die Italiener wieder in der oberen Mittelklasse zurück. Der Thema ersetzt den etwas glücklosen Thesis. Das Flaggschiff ist baugleich mit dem neuen Chrysler 300, der in Kontinentaleuropa nicht mehr angeboten wird. Mit starken Motoren, wie dem 3,6-Liter-V6 (292 PS) oder den beiden 3,0-Liter-V6-Dieselmotoren (190 PS und 224 PS), einer hochwertigen Innenausstattung, viel Leder und einem markanten Design soll der Thema ab Oktober auf Kundenfang gehen. Zu den Ausstattungs-Details gehören Abstandswarner, Einparkhilfe-Kamera und ein großer Navi-Bildschirm.



Noch als Studie, aber sehr seriennah sind die beiden Fahrzeuge Flavia Concept und Flavia Concept Cabrio. Auf Basis des in den USA erhältlichen Chrysler 200 geben sie einen Blick in die nahe Zukunft der Marke. In Amerika wird das Cabrio von einem 2,4-Liter-Vierzylinder und einem leistungsstarken 3,6-Liter-V6 angetrieben. Beide Motoren sind an eine Sechsgang-Automatik gekoppelt. Leicht überarbeitet wird der Grand Voyager. Neben einer neu gestalteten Front mit geändertem Kühlergrill und Scheinwerfern leistet der Dieselmotor des Vans nun 200 PS statt vormals 177 PS. Außerdem ist das Triebwerk leiser geworden und schafft die Euro5-Abgasnorm. In Genf wird auch eine Version mit dem 3,6-Liter-V6 (283 PS) stehen.

Auch der Lancia Delta erfährt eine Überarbeitung. Der 4,50 Meter lange Fünftürer zeigt sich mit einem neuen Kühlergrill und geänderten Scheinwerfern. Unter der Haube kommen sparsamere Motoren zum Einsatz, wie der 1,6-Liter mit 105 PS. Der Delta kostet zurzeit mindestens 17.990 Euro.

Text: Fabian Hoberg/ Classic Driver
Fotos: Lancia