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Range Rover LRX kommt mit Hybrid und Frontantrieb

Kurswechsel im Hause Land Rover: Der neue, kleine Range Rover – Projektname LRX – soll ab 2011 auch mit Frontantrieb auf die Straße kommen. Später wird eine Diesel-Hybrid-Motorisierung folgen. Land Rover und Jaguar hatten unlängst angekündigt, 800 Millionen Pfund in umweltfreundliche Technologien zu investieren. Fast die Hälfte der Summe stellt die Europäische Investitionsbank (EIB) zur Verfügung.

Traditionalisten dürften bei diesem Gedanken kalte Füße bekommen: Der neue „compact Range Rover“, wie die vierte Modellreihe derzeit vom Hersteller bezeichnet wird, ist kein echter Geländewagen mehr. Zwar wird es das leichteste und sparsamste Modell der Firmengeschichte auch als Allradler geben, erstmals kommt jedoch eine reine Fronttriebler-Variante hinzu. Land Rover hofft, mit dem Kurswechsel neue Käuferschichten zu erreichen und nebenbei das Bild vom benzinverbrennenden, wie ein Fels im Fahrtwind stehenden Geländekoloss aus dem allgemeinen Bewusstsein zu verdrängen. Entsprechend der gewaltigen Investitionen, die der indische Mutterkonzern Tata für die beiden britischen Töchter Jaguar und Land Rover im Januar angekündigt hatte, wird es auch antriebsseitig deutliche Veränderungen geben. Später soll die LRX-Baureihe durch einen Diesel-Hybrid ergänzt werden, der 2013 im Range Rover Sport debütiert.

Range Rover LRX kommt mit Hybrid und Frontantrieb Range Rover LRX kommt mit Hybrid und Frontantrieb

Zunächst wird der kleine Range Rover ab 2011 als sparsamer und sauberer Diesel oder Benziner erhältlich sein. Weniger als 130 Gramm CO2 wird das neue Modell laut Land Rover ausstoßen. Der Hybrid soll schließlich einen Schadstoffausstoß unter 100 g/km ermöglichen. Nur mit derart drastischen Verbesserungen der Ökobilanz, das wissen auch die Vorstände, wird es bei einer Verschärfung der CO2-Richtlinien möglich sein, die großen und durstigen Range Rover-Modelle weiter zu produzieren. Ende 2010 wird Land Rover beginnen, den Antriebsstrang in einem „Range_e“-Prototypen auf Basis des Range Rover Sport zu testen. Geplant ist dabei, den bekannten 3,0 Liter Turbo-Diesel-V6 mit einer Achtgang-Automatik und einem Elektromotor zu koppeln. Ziel ist es, im rein elektrischen Betrieb eine Reichweite von 32 Kilometern zu erreichen. Mittelfristig wird die Hybrid-Technologie auch in den anderen Baureihen des Konzerns Einzug halten.

Das klassische Offroad-Klientel kann Markenvorstand Phil Popham beruhigen: „Für Kunden, die unseren Allradantrieb brauchen und schätzen, werden wir auch weiterhin die besten Geländewagen der Welt produzieren. Für alle, die ihn nicht benötigen, kommt nun eine Alternative hinzu.“ Wenn man bedenkt, dass Land Rover die meisten Modelle nicht im Schottischen Hochland oder den arabischen Wüsten, sondern in der New Yorker Metropolregion verkauft, nur ein logischer Schritt.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Land Rover



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