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Audi RS 5: Auf Hochtouren

Das Warten hat sich gelohnt: Drei Jahre nach dem Debüt des Audi A5 wird auf dem Genfer Salon 2010 die Hochleistungsversion des Ingolstädter Lifestyle-Coupés enthüllt. Der Audi RS 5 kommt mit 450 PS starkem, hochdrehendem V8-FSI-Aggregat und neu entwickeltem Mittendifferenzial auf die Straße.

Seit mehr als 15 Jahren gilt die Typenbezeichnung RS als technische Speerspitze des ingolstädter Modellprogramms. Mit dem neuen Audi RS 5 wird diese Tradition nun wie erwartet auch im recht neuen Coupé-Segment zwischen den Baureihen A4 und A6 fortgesetzt. Audi verspricht in gewohnten PR-Preisungen gewaltige Kraft und klassische Eleganz, kombiniert mit außergewöhnlicher Effizienz. Tatsächlich haben die Ingenieure dem von Walter da’ Silva gezeichneten Coupé einen 4,2 Liter großen, hochdrehenden Achtzylinder-FSI-Motor eingepflanzt, der bei 8.250/min ganze 450 PS Leistung generiert und sein maximales Drehmoment zwischen 4.000 und 6.000 Touren bereitstellt. Fast wie ein Rennmotor, so Audi, soll das eng mit dem V10 des R8 verwandte Triebwerk nach vorne ziehen. Aufwändige Modifikationen der Ansaug- und Abgasanlage sowie der Einsatz verstellbarer Nockenwellen und Tumble-Klappen im Saugrohr werden von Seiten der Technik für das Plus an Leistung verantwortlich gemacht. Den durchschnittlichen Benzinverbrauch beziffert Audi mit 10,8 Litern.

Audi RS 5: Auf Hochtouren Audi RS 5: Auf Hochtouren

Beim Standard-Sprint knackt der immerhin 1.725 Kilogramm schwere Audi RS 5 die Tempo-100-Marke nach 4,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei elektronisch begrenzten 250 km/h. Auf Wunsch – und gegen entsprechenden Aufpreis – öffnet Audi das Sportcoupé auch bis 280 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt über das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe „S Tronic“, das vollautomatisches oder manuelles Schalten per Lenkradwippen ermöglicht. Wie im Segment mittlerweile standard, verfügt auch der Audi RS 5 über das Blitzstart-Programm „Launch Control“, dass bei maximaler Beschleunigung aus dem Stand die volle Kraft bei minimalem Reifenschlupf freisetzt. Eine wirkliche Neuheit scheint den Ingenieuren derweil mit dem Mitteldifferenzial des permanenten Allradantriebs geglückt zu sein: Das sogenannte Kronenrad-Differenzial verteilt bei Bedarf bis zu 70 Prozent der Kraft auf die Vorderachse und bis zu 85 Prozent auf die Hinterachse. Optional lässt sich an der Hinterachse auch noch ein Sportdifferential integrieren, um Stabilität und Grip im Grenzbereich weiter zu verbessern.

Im Vergleich zum Audi A4 wurde das Fahrwerk um 20 Millimeter abgesenkt. Federn, Dämpfer, Elektrokinematik und Stabilisatoren wurden ebenfalls auf die neuen, sportlicheren Anforderungen abgestimmt. Hinter die 19- oder 20-Zoll-Felgen, mit denen der Audi RS 5 angeboten wird, lassen sich entweder die serienmäßigen innenbelüfteten Scheibenbremsen, oder optionale Kohlefaser-Keramik-Varianten einsetzen. Je nach Einsatz kann der Fahrer über das Fahrdynamiksystem „Audi Drive Select“ die Schaltung, die Dynamiklenkung und das Sportdifferenzial nach seinen Bedürfnissen abstimmen.

Audi RS 5: Auf Hochtouren Audi RS 5: Auf Hochtouren

Optisch unterscheidet sich der Audi RS 5 von seinen kleineren Brüdern A5 und S5 durch vergrößerte Lufteinlässe, einen anthrazitgrau eingefärbten Kühlergrill, neue Stoßfänger, ovale Endrohre, zahlreiche Details in matter Alu-Optik und ausgestellte Kotflügel mit scharf gezogener Oberkante, die an den ersten Audi quattro erinnern sollen, der vor 30 Jahren auf dem Genfer Salon debütierte. Auf der Autobahn kann man das neue Modell zudem an seinem Heckspoiler, der bei 120 km/h automatisch ausfährt, identifizieren. Im Innenraum stehen je nach Geschmack Sport- oder Schalensitze zur Auswahl. Das Cockpit ist weitgehend in schwarz gehalten und mit Leder bzw. Alcantara ausgeschlagen, optional kann man Bedienelemente und Fußmatten aber auch mit Wildleder beziehen lassen. Die Dekoreinlagen bestehen aus Carbon. Edelstahlgewebe oder Klavierlack sind aber ebenso zu bestellen. Der Grundpreis für den Audi RS 5 liegt bei 77.700 Euro. Die Auslieferung beginnt im Frühjahr.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Audi



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