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Aston Martin One-77: Ein Quentlein Trost

Stück für Stück entblößt Aston Martin sein zukünftiges „Million Dollar Baby“. Nachdem auf dem Pariser Salon nur die Bugspitze des auf 77 Exemplare limitierten Supersportwagens zu sehen war, geben die Briten in dieser Woche zumindest die erste unverhüllte Frontansicht frei...

Warum nur eine Erwähnung in der Automobilpresse finden, wenn man mit dem selben Auto auch monatelang durch die Schlagzeilen geistern kann? Egal ob Porsche Panamera, Lamborghini Estoque, oder die semi-virtuelle Konzeptstudie GTbyCitroën – die PR-Strategen scheinen sich in diesen Wochen weltweit zusammenzuschließen und auf die aufmerksamkeitssteigernde Wirkung von Tröpfchen-Infektion und Puzzlestück-Propaganda zu setzen. Vor allem im Internet, wo die Redaktionen schnell reagieren und unbegrenzt publizieren können, scheint diese Strategie aufzugehen – auch für Aston Martins neuestes Prestige-Projekt.

Der Suchbegriff „Aston Martin One-77“ bringt bei Google schon jetzt mehr als 2,5 Millionen Treffer – Tendenz rapide steigend. Mit jedem neuveröffentlichten Schnipsel wird eine neue Spekulationslavine ausgelöst und vor allem in den Blogs und Foren streiten die selbsternannten Brancheninsider und Markenkenner um die wahrscheinlichsten Modellspezifikationen. Fest zu stehen scheint bisher der Preis von einer Million Britischer Pfund, etwa 1,26 Millionen Euro, und der Termin für die finale Enthüllung auf dem Genfer Salon 2009. Auch die geplante Stückzahl von 77 Exemplaren scheint mehr als wahrscheinlich. Bei der Motorisierung ist dann fröhliches Kaffeesatzlesen angesagt. Die meisten Vermutungen gehen jedoch in Richtung eines 7,0 Liter V12 mit 700 PS, der den „Drama King“ in 3,5 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis jenseits der 320 km/h-Marke treibt. Fest steht auch, dass das Projekt „One-77“ auf einer aktuellen Modellplattform aufbaut und mit reichlich Karbon und Aluminium in aufwendiger Handarbeit hergestellt werden wird.

Wie wenig berechenbar das Internet aber auch sein kann, musste Aston Martin vergangene Woche erfahren, als einige Webseiten plötzlich eine „geleakte“ (Web-Deutsch für "durchgesickerte") Fotostrecke des unverhüllten One-77 aus allen erdenklichen Prespektiven veröffentlichten. Dass die Briten trotzdem nicht offiziell blank ziehen und weiterhin an ihrer Malen-nach-Zahlen-Strategie festhalten, ist für Markenfans und Journalisten jedoch nur ein schwacher Trost.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Aston Martin



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