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Magazin

Sleeping Beauty Nº17: De Tomaso Mangusta

Heute geben wir uns gänzlich vom Schmerz befreit. Und präsentieren Ihnen einen beinharten Rennkeil, der sich nur für Hartgesottene empfiehlt. Der De Tomaso Mangusto von 1966 ist ein großartiger Vertreter reduziert puristischer GT-Kultur und eine Sünde in Form einer größeren Kontobelastung wert.

„Mach Dein Ding!“ Das muss sich Alessandro de Tomaso in den sechziger Jahren gesagt haben, als er von Argentinien nach Italien kam, um mit seiner Interpretation von Sportwagen den italienischen Größen seine Referenz zu erweisen. Einige Unikate und Prototypen verließen sein Atelier. Der Durchbruch indes verlangte Beharrlichkeit. 1966 schließlich gelang er: Mit dem De Tomaso Mangusta auf dem Turiner Automobilsalon.

Der Mungo – die „Schleichkatze“ – gab sich jedoch alles andere als handzahm. Mit einem 4,3-Liter V8-Motor von Ford mobilisierte der leichte Keil über 300 PS Leistung. Die Carozzeria Ghia zauberte auf einem Zentralrahmen ein klares Blechkleid mit zurückgezogener Front und Doppelscheinwerfern über die gewalttätige Technik. An Komfort mangelte es freilich in der engen Kanzel. Dafür setzte eine Höchstgeschwindigkeit von über 240 km/h ein deutliches Zeichen. Doch das Erreichen derselben verlangte überaus kundige Hände am Volant und ein sensibles Pedalspiel. Mungos im Regen waren eine gefährliche Kombination: Die mächtigen 225er Walzen am Heck suchten sich gerne eine unkontrollierte Überholspur, was nicht selten in einem Desaster endete.

Deswegen überlebten längst nicht alle der rund 460 produzierten Fahrzeuge. Wer sich heute für einen De Tomaso Mangusta entscheidet und ihn am Limit bewegt, verdient daher auch unser aller Respekt, weil er im besten Sinne „sein Ding“ macht. Und er gibt sich klar als leidenschaftlicher Classic Driver zu erkennen, für den es keine technischen Sperenzchen oder Probleme, sondern nur Lösungswege gibt. Denn ohne diese optimistische Grundhaltung sollte man die Schleichkatze lieber nicht ans Tageslicht locken.

Den De Tomaso Mangusta finden Sie im Classic Driver Automarkt.

Text: Mathias Paulokat
Foto: Fantasy Junction



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